ZBB 2011, 460
Die Regulierung von Ratingagenturen
Knapp zwei Jahre sind seit In-Kraft-Treten der europäischen Rating-Verordnung vergangen, doch die Regulierungsbestrebungen reißen nicht ab. Der Änderungs-Verordnung im Mai 2011 folgt vor wenigen Wochen ein weiterer Kommissionsentwurf zu den nunmehr auch einer breiten Öffentlichkeit omnipräsenten Ratingagenturen. Dieser krisengeschuldeten Ad-hoc-Gesetzgebung folgten bisher Bewertungen, die die Adressierung einzelner Problemkreise in den Vordergrund stellen, eine grundlegende regulierungstheoretische Einordnung gleichwohl vermissen lassen. Effiziente Marktorganisation setzt aber eine solche, von der Funktion der Ratingagenturen im System internationaler Finanzmärkte ausgehende Analyse allgemeiner Regulierungsstrategien gerade voraus. Der Anspruch dieses Beitrags, dessen abstrakte Erkenntnisse sich im Übrigen auf die Regulierung anderer Finanzintermediäre übertragen lassen, liegt darin, dieses Vakuum zu füllen.
Inhaltsübersicht
- I. Einleitung
- II. Ratingagenturen
- 1. Tätigkeit von Ratingagenturen
- 2. Funktion des Ratings für den Kapitalmarkt
- 2.1 Informationsintermediation
- 2.1.1 Informationsasymmetrien am Kapitalmarkt
- 2.1.2 Ratingagenturen als Informationsintermediäre
- 2.2 Weitere Funktionen
- III. Regulierung von Ratingagenturen
- 1. Notwendigkeit einer Regulierung von Ratingagenturen
- 1.1 Ökonomische Regulierungstheorie
- 1.1.1 Informationsasymmetrien zwischen Ratingagenturen und Investoren
- 1.1.2 Keine wirksamen Disziplinierungsmechanismen
- 1.1.2.1 Regulierungswirkung des Ratingmarkts
- 1.1.2.2 Selbstregulierung
- 1.1.3 Ergebnis
- 1.2 Regulatorische Inbezugnahme
- 2. Regulierungsziele
- 3. Regulierungsanforderungen
- 3.1 Faktoren, die die Ratingqualität beeinträchtigen
- 3.1.1 Interessenkonflikte der Ratingagenturen
- 3.1.2 Mangelhafte Informationsgrundlage des Ratings
- 3.1.3 Mangelnde Aktualität des Ratings
- 3.1.4 Ergebnis
- 3.2 Faktoren, die das Vertrauen in die Ratingqualität beeinträchtigen
- IV. Europäischer Regulierungsrahmen – Die Verordnung (EG) Nr. 1060/2009
- 1. Zielsetzung und Regelungsinhalt
- 2. Bewertung
- 2.1 Regelungsansatz
- 2.2 Umsetzung der Regulierungsanforderungen
- 2.2.1 Vermeidung von Interessenkonflikten
- 2.2.2 Sicherung einer ausreichenden Informationsgrundlage
- 2.2.3 Sicherung der Aktualität des Ratings
- 2.2.4 Beseitigung von Qualitätsunsicherheit
- 2.2.5 Ergebnis
- 2.3 Effektivität
- V. Ausblick – Die Suche nach Regulierungsoptionen
- 1. Förderung alternativer Vergütungsmodelle
- 1.1 Investor-pays-Modell
- 1.2 Government as hiring Agent Modell
- 2. Weitere Stärkung von Disziplinierungsmechanismen
- 2.1 Schaffung einer europäischen Ratingagentur
- 2.2 Spezialgesetzliche Normierung einer Haftung gegenüber Anlegern
- 3. Rotationspflicht für Emittenten
- VI. Zusammenfassung
- *
- *)Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Deutsches und Internationales Wirtschaftsrecht, Universität Passau (Prof. Dr. Dörte Poelzig, M.Jur. (Oxon)).
Der Inhalt dieses Beitrags ist nicht frei verfügbar.
Für Abonnenten ist der Zugang zu Aufsätzen und Rechtsprechung frei.
Sollten Sie über kein Abonnement verfügen, können Sie den gewünschten Beitrag trotzdem kostenpflichtig erwerben:
Erwerben Sie den gewünschten Beitrag kostenpflichtig per Rechnung.
Erwerben Sie den gewünschten Beitrag kostenpflichtig mit PayPal.