ZBB 2011, 451
Schadensersatzhaftung für mangelhafte Wertpapier-Produktflyer außerhalb einer vertraglichen Sonderverbindung
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Frage, wann und unter welchen Voraussetzungen ein Anleger Schadensersatzansprüche auf einen fehlerhaften Produktflyer stützen kann. Im Vordergrund soll dabei indes nicht der Fall stehen, in welchem der Anleger seine Anlageentscheidung aufgrund eines individuellen Beratungsgesprächs trifft, bei welchem der fehlerhafte Produktflyer zur Unterstützung herangezogen wird. Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist vielmehr die Konstellation, in welcher die Anlageentscheidung – unabhängig von einem Beratungsgespräch – ausschließlich auf die Angaben im Produktflyer gestützt wird.
Inhaltsübersicht
- I. Bedürfnis für eine vertragsunabhängige Haftung
- II. Zivilrechtliche Prospekthaftung
- 1. Verdrängung durch spezialgesetzliche Regelungen
- 2. Prospektbegriff
- 2.1 Haftung für Werbung grundsätzlich nur innerhalb vertraglicher Sonderverbindungen
- 2.2 Erkennbarer Werbecharakter des Produktflyers
- 2.3 Verwendung des Produktflyers als lediglich beratungsunterstützende Information
- 2.4 Erkennbare Unvollständigkeit des Produktflyers
- 2.5 Haftung für gesetzlich vorgeschriebene Kurzinformationen
- III. Haftung nach § 823 Abs. 2 BGB i. V. m. § 31 Abs. 2 WpHG; § 15 WpPG
- IV. Ergebnis und Zusammenfassung
- *
- *)Dr. iur., Rechtsanwalt bei der Sozietät lindenpartners, Berlin.
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