ZBB 2004, 465

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln 0936-2800 Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft ZBB 2004 AufsätzeJochen Bigus* / Thomas Langer** / Dirk Schiereck***

Wie werden Kreditsicherheiten in der Praxis eingesetzt? – Ein Überblick über empirische Befunde

Der Beitrag gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der empirischen Forschung zur Kreditbesicherung. Demnach werden umso eher Kreditsicherheiten gestellt, (a) je jünger und je kleiner das Kredit nachfragende Unternehmen ist, (b) je länger die Kreditlaufzeit und je höher der Kreditbetrag sind, (c) je geringer der Wettbewerb am Bankenmarkt und je schlechter die gesamtwirtschaftliche Lage ist. Mehrere Studien zeigen, dass besicherte Kredite höhere Zinssätze aufweisen. Hausbanken scheinen mehr Sicherheiten zu halten als andere Kreditgeber. Es werden offenbar deutlich häufiger Sicherheiten aus dem Unternehmens- als aus dem Privatvermögen gestellt. Noch nicht hinreichend geklärt ist, ob eine substitutive oder komplementäre Beziehung zwischen Sicherheiten aus dem Unternehmensvermögen oder anderem Vermögen besteht, z. B. aus dem Privatvermögen. Insgesamt stützen die empirischen Ergebnisse nicht die These, dass Kreditsicherheiten dazu dienen, besser zwischen „guten“ und „schlechten“ Kreditnehmern unterscheiden zu können (Sortierungs- oder Selbstselektionsfunktion). Teilweise gestützt wird die These, dass Sicherheiten die Anreize des Schuldners zur Bedienung des Kredits verbessern. Das lässt allerdings eher Sicherheiten aus dem Privatvermögen erwarten. Am ehesten lässt sich noch die These vertreten, dass Gläubiger Sicherheiten aus dem Unternehmensvermögen bestellen, wenn sie Interessenkonflikte mit anderen Kreditgebern befürchten.

Inhaltsübersicht

  • I. Einleitung
  • II. Studien zu den Einflussfaktoren der Besicherung
    • 1. Charakteristika des Unternehmens: Größe, Alter, Börsennotierung, Rechtsform und Geschäftsfeld
    • 2. Vertragliche Aspekte: Laufzeit, Betrag, Zinssatz und Ausfallrisiko
    • 3. Hausbankbeziehung und Wettbewerbsintensität am Bankenmarkt
    • 4. Gesamtwirtschaftliche Einflüsse
  • III. Studien, die zwischen Kreditsicherheiten aus dem Unternehmensvermögen und aus anderen Quellen differenzieren (interne bzw. externe Sicherheiten)
    • 1. Zur Bedeutung interner und externer Kreditsicherheiten
    • 2. Sicherungskraft und Beliebtheit verschiedener Sicherheiten aus dem Unternehmen
    • 3. Studien zum Einsatz von Sicherheiten außerhalb des Unternehmens
      • 3.1 Sicherheiten aus dem Privatvermögen des Schuldners
      • 3.2 Sicherheiten aus dem Vermögen Dritter
  • IV. Würdigung der empirischen Erkenntnisse
    • 1. Grenzen und Perspektiven empirischer Forschung
    • 2. Differenzen zwischen den Ergebnissen empirischer und theoretischer Forschung
  • V. Zusammenfassung
  • Literaturverzeichnis
*
*)
Dr. rer. pol., Universitätsprofessor an der Universität Osnabrück
**
**)
Dr. rer. pol., Universitätsprofessor an der Universität Münster
***
***)
Dr. rer. pol., Universitätsprofessor an der European Business School, International University, Schloß Reichartshausen

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