ZBB 2016, 301
Katastrophenanleihen
Katastrophenanleihen sind Instrumente des sog. Alternativen Risikotransfers, deren Ausgabe überwiegend von Versicherungsunternehmen initiiert wird. Dabei wird ein wirtschaftliches Risiko an eine Zweckgesellschaft zediert, von dieser in Form einer Anleihe verbrieft und über den Kapitalmarkt an das Anlegerpublikum weitergereicht. Obwohl der deutsche Gesetzgeber bereits im Jahr 2007 eine Sonderregelung für die Errichtung von Versicherungs-Zweckgesellschaften geschaffen hat, ist es bisher noch zu keiner Gründung einer solchen Gesellschaft mit Sitz in Deutschland gekommen. Diesen Befund nimmt der Beitrag zum Anlass der Frage nachzugehen, welche rechtlichen Rahmenbedingungen den Finanzstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb derzeit unattraktiv erscheinen lassen und welche gesetzgeberischen Maßnahmen Abhilfe schaffen können.
Inhaltsübersicht
- I. Einleitung
- II. Marktentwicklung
- 1. Beginn
- 2. Entwicklung seit dem Jahr 2005
- 3. Entwicklung seit der Finanzkrise
- 4. Ausblick
- 4.1 Anstieg der versicherten Vermögenswerte und Schäden
- 4.2 Ausweitung potenzieller Gefahrenquellen
- 4.3 Niedrig- und Negativzinsphase
- 4.4 Rating von Katastrophenanleihen
- 4.5 Erhöhte Anforderungen an das Solvabilitätskapital
- III. Struktur von Katastrophenanleihen
- IV. Wesentliche Parteien
- 1. Versicherer und andere Sponsoren
- 2. Zweckgesellschaften
- V. Einzelne Vertragsbeziehungen
- 1. Treuhandvertrag (Indenture)
- 1.1 Verwendung des Emissionserlöses
- 1.2 Trigger für den Risikotransfer
- 1.2.1 Indemnity Trigger
- 1.2.1.1 Moral Hazard
- 1.2.1.2 Development Period
- 1.2.2 Industry-Index Trigger
- 1.2.3 Parametric Trigger
- 2. Risikotransfer auf die Zweckgesellschaft
- 2.1 Rückversicherungsvertrag
- 2.2 Versicherungsderivat
- 3. Katastrophenanleihe
- 3.1 Laufzeit
- 3.2 Zinsen
- 3.3 Rückzahlung, Trigger
- VI. Alternative Direktemission?
- 1. Erstversicherungsunternehmen
- 2. Rückversicherungsunternehmen
- VII. Steigende Attraktivität europäischer Standorte?
- 1. Motive für die Standortwahl von Versicherungs-Zweckgesellschaften
- 1.1 Cayman Islands
- 1.2 BermudaZBB 2016, 302
- 1.2.1 Steuerfreiheit
- 1.2.2 Aufsichtsrechtliche Sonderbehandlung von Versicherungs-Zweckgesellschaften
- 1.3 Irland
- 1.3.1 Restriktive Auslegung des erlaubnispflichtigen Rückversicherungsgeschäfts
- 1.3.2 Steuerneutrale Zahlungsflüsse
- 1.4 Deutschland
- 1.4.1 Aufsichtsrechtliche Erlaubnis
- 1.4.2 Solvabilität
- 1.4.3 Steuerrechtliche Rahmenbedingungen
- 2. Wahl deutschen Rechts?
- 2.1 Rückversicherungsverträge und Versicherungsderivate
- 2.2 Rechtsverhältnisse aus den Teilschuldverschreibungen
- 2.2.1 Kein Spieleinwand bei parametrischem Trigger
- 2.2.1.1 Kein Ausschluss nach § 37e Satz 1 WpHG
- 2.2.1.2 Risikotransfer als ernsthafter wirtschaftlicher Geschäftszweck
- 2.2.2 AGB-Inhaltskontrolle der Anleihebedingungen
- 2.2.2.1 Restriktives Verständnis der kontrollfreien Hauptleistungspflicht
- 2.2.2.2 Indemnity Trigger als Quelle unangemessener Benachteiligung?
- VIII. Ergebnisse
- *
- *)Dr. iur., LL.M. (Pennsylvania), Privatdozent an der Juristischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, im Wintersemester 2016/2017 Vertreter des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht und Unternehmensrecht (Professor Dr. Mathias Habersack) an der Ludwig-Maximilians–Universität München.
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