ZBB 1999, 88
Anscheinsbeweis bei Ausspähen der PIN
Zugleich eine Besprechung zu LG Berlin, Urt. v. 16. 11. 1998 – 51 S 292/98, ZBB 1999, 85 (in diesem Heft)
Das Urteil des LG Berlin vom 16. November 1998 – 51 S 292/98, ZBB 1999, 85 (in diesem Heft) scheint sich im Ergebnis gegen eine Mehrheitsfront von Entscheidungen zu stellen, die bei Mißbrauch der EC-/Kreditkarte durch Dritte zugunsten des Geldinstituts unterstellen, daß der Kunde dem Dritten die Kenntnis der Geheimzahl in grob fahrlässiger Weise ermöglicht hat. Für das Landgericht Berlin spielt dabei weniger eine Rolle, inwieweit die Geheimzahl vor Entschlüsselung durch Dritte geschützt ist, sondern ob die Geheimzahl bei der Eingabe von Dritten heimlich ausgespäht werden kann.
Inhaltsübersicht
- I. Problemstellung
- 1. Die mißbräuchliche Nutzung von EC-/Kreditkarten
- 2. Ansprüche des Kunden gegen die Bank bei Mißbrauch der Karte
- II. Der Streit um die kryptografische Sicherheit der Geheimzahl
- 1. Sicherheit der Geheimzahl vor Erraten
- 2. Sicherheit der Geheimzahl vor Entschlüsselung
- III. Das Ausspähen der Geheimzahl
- 1. Möglichkeiten des Ausspähens
- 2. Das Urteil des LG Berlin
- 3. Kriterien für die Annahme des Ausspähens der Geheimzahl
- IV. Zusammenfassung
- *
- *)LL.M., Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Humboldt-Universität zu Berlin
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