ZBB 2021, 1
Staatshaftungsrechtliche Implikationen des Wirecard-Skandals
Im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal sind die deutschen Aufsichtsbehörden in die Kritik geraten. Das deutsche System der behördlichen Bilanzkontrolle hat sich als weitgehend dysfunktional erwiesen. Insbesondere vor dem Hintergrund unionsrechtlicher Vorgaben können deshalb Staatshaftungsansprüche geschädigter Anleger bestehen. Neben Ansprüchen unmittelbar gegen die BaFin kommt eine Haftung der Bundesrepublik Deutschland sowohl für die fehlerhafte Umsetzung der Transparenz-RL durch den Bundesgesetzgeber als auch für Versäumnisse seitens der Bundesregierung, der BaFin und der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung e. V. in Betracht.
Inhaltsübersicht
- I. Bilanzkontrolle und Staatshaftung im Fall Wirecard
- 1. Ausgangspunkt
- 2. Versäumnisse der Aufsichtsbehörden
- 3. Funktionsdefizite der zweistufigen Bilanzkontrolle
- 4. Staatshaftungsansprüche
- II. Amtshaftung nach § 839 Abs. 1 Satz 1 BGB i. V. m. Art. 34 GG
- 1. Beamter i. S. v. § 839 Abs. 1 Satz 1 BGB i. V. m. Art. 34 GG
- 1.1 Bundesgesetzgeber
- 1.2 BMJ
- 1.3 BaFin
- 1.4 DPR
- 1.5 Zwischenergebnis
- 2. Verletzung einer drittbezogenen Amtspflicht
- 2.1 Bundesgesetzgeber
- 2.2 BMJ
- 2.2.1 Rechtmäßigkeit des Anerkennungsvertrags nach deutschem Recht
- 2.2.2 Vereinbarkeit des Anerkennungsvertrags mit Unionsrecht
- 2.2.2.1 Prüfungskompetenz des BMJ
- 2.2.2.2 Vorgaben der Transparenz-RL
- 2.2.2.3 Drittbezogenheit der Amtspflicht
- 2.2.2.4 Zwischenergebnis
- 2.3 BaFin
- 2.3.1 Inhalt der Amtspflichten
- 2.3.2 Drittbezogenheit der Amtspflichten
- 2.3.2.1 Deutsches Recht
- 2.3.2.2 Unionsrecht
- 2.3.2.2.1 Inhaltliche Vorgaben des Unionsrechts
- 2.3.2.2.2 Wirkung im deutschen Recht
- 2.3.2.3 Zwischenergebnis
- 2.4 DPR
- 2.5 Zwischenergebnis
- 3. Verschulden
- 3.1 Bundesgesetzgeber
- 3.2 BMJ
- 3.3 BaFin
- 3.4 DPR
- 3.5 Zwischenergebnis
- 4. Subsidiarität nach § 839 Abs. 1 Satz 2 BGB
- 5. Ersatzfähiger Schaden
- 6. Haftungsüberleitung nach Art. 34 GG
- 7. Ergebnis
- III. Unionsrechtliche Staatshaftung
- 1. Anspruchsgrundlage
ZBB 2021, 2
- 2. Individueller Schutzzweck der verletzten Norm
- 3. Hinreichend qualifizierter Verstoß
- 3.1 Bundesgesetzgeber
- 3.2 BMJ
- 3.3 BaFin
- 3.4 DPR
- 3.5 Kumulation von Rechtsverstößen
- 3.6 Zwischenergebnis
- 4. Subsidiarität
- 5. Ersatzfähiger Schaden
- 6. Ergebnis
- IV. Zusammenfassung in Thesen und Ausblick
- *
- *)Prof. Dr. iur., Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Internationales und Europäisches Wirtschaftsrecht an der Universität Mannheim. Der Beitrag geht auf eine Anfrage aus der Praxis zurück.
Der Inhalt dieses Beitrags ist nicht frei verfügbar.
Für Abonnenten ist der Zugang zu Aufsätzen und Rechtsprechung frei.
Sollten Sie über kein Abonnement verfügen, können Sie den gewünschten Beitrag trotzdem kostenpflichtig erwerben:
Erwerben Sie den gewünschten Beitrag kostenpflichtig per Rechnung.
Erwerben Sie den gewünschten Beitrag kostenpflichtig mit PayPal.