RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln
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2199-1715
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2020
RechtsprechungBundesgerichtshofBGB a. F. § 204 Abs. 1 Nr. 4Anforderungen an den Inhalt des Güteantrags als Voraussetzung der Verjährungshemmung in Anlageberatungsfällen
BGB a.F.§ 204
BGH, Urt. v. 01.10.2020 – III ZR 60/19 (OLG Frankfurt/M.), ZIP 2020, 2356BGHUrt.1.10.2020III ZR 60/19ZIP 2020, 2356OLG Frankfurt/M.
Amtlicher Leitsatz:
Um eine Hemmung der Verjährung gem. § 204 Abs. 1 Nr. 4 BGB bewirken zu können, muss in Anlageberatungsfällen der Güteantrag regelmäßig die konkrete Kapitalanlage bezeichnen, die Zeichnungssumme sowie den (ungefähren) Beratungszeitraum angeben und den Hergang der Beratung mindestens im Groben umreißen. Ferner ist das angestrebte Verfahrensziel zumindest soweit zu umschreiben, dass dem Gegner und der Gütestelle ein Rückschluss auf Art und Umfang der verfolgten Forderung möglich ist; eine genaue Bezifferung der Forderung muss der Güteantrag seiner Funktion gemäß demgegenüber grundsätzlich nicht enthalten (Fortführung von Senatsurt. v. 18. 6. 2015 – III ZR 198/14, BGHZ 206, 41, Rz. 25; v. 20. 8. 2015 – III ZR 373/14, NJW 2015, 3297, Rz. 18; v. 3. 9. 2015 – III ZR 347/14, Rz. 17, und v. 15. 10. 2015 – III ZR 170/14, NJW-RR 2016, 372, Rz. 17; Senatsbeschl. v. 16. 7. 2015 – III ZR 164/14, Rz. 3, und III ZR 302/14, Rz. 5; v. 13. 8. 2015 – III ZR 358/14, Rz. 3, und III ZR 380/14, Rz. 14, und v. 28. 1. 2016 – III ZB 88/15, WM 2016, 403, Rz. 16).