RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2010
Rechtsprechung
II. Bundesgerichtshof
BGB §§ 123, 276Vermutung eines konkreten Wissensvorsprungs der kreditgebenden Bank bei arglistiger Täuschung des Fondsanlegers schon bei evident unrichtigen Angaben zum Anlageobjekt
BGB§ 123
BGB§ 276
BGH, Urt. v. 21.09.2010 – XI ZR 232/09 (OLG Frankfurt/M.), ZIP 2010, 2140 = EWiR 2010, 729 (Theewen) = WM 2010, 2069BGHUrt.21.9.2010XI ZR 232/09ZIP 2010, 2140EWiR 2010, 729 (Theewen)WM 2010, 2069OLG Frankfurt/M.
Amtlicher Leitsatz:
In Fällen eines institutionalisierten Zusammenwirkens der kreditgebenden Bank mit dem Verkäufer oder Vertreiber der finanzierten Kapitalanlage setzt die Vermutung für einen konkreten Wissensvorsprung der Bank im Zusammenhang mit einer arglistigen Täuschung der Anleger (lediglich) eine objektiv evidente Unrichtigkeit der Angaben des Verkäufers, Fondsinitiators oder der für sie tätigen Vermittler bzw. des Verkaufs- oder Fondsprospekts voraus. Die Frage, ob die Bank im konkreten Fall die Unrichtigkeit erkennen konnte, stellt sich erst im Rahmen der Widerlegung der Vermutung (Bestätigung des Senatsurt. v. 27. 5. 2008 – XI ZR 132/07, ZIP 2008, 1268).