RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2009
Rechtsprechung
V. Oberlandesgerichte
BGB §§ 812, 823 Abs. 2; StGB § 261 Abs. 2Zur Haftung des Geldkuriers beim „Phishing“
BGB§ 812
BGB§ 823
StGB§ 261
KG, Urt. v. 15.10.2009 – 8 U 26/09 (nicht rechtskräftig; LG Berlin), ZIP 2009, 2331KGUrt.15.10.20098 U 26/09nicht rechtskräftigZIP 2009, 2331LG Berlin
Leitsätze:
1. § 261 Abs. 2 StGB, wonach sich strafbar macht, wer sich unrechtmäßig erlangte Vermögenswerte verschafft, diese verwahrt oder für einen Dritten verwendet, ist Schutzgesetz i. S. v. § 823 Abs. 2 BGB.
2. Die Einschätzung des Geldkuriers, bei dem Phishing-Auftrag handele es sich um eine illegale Aktion, möglicherweise um eine „einfache“ Steuerhinterziehung, genügt nicht für die Erfüllung des subjektiven Tatbestands der Geldwäsche nach § 261 StGB.
3. Leichtfertigkeit i. S. v. § 261 Abs. 5 StGB kann dem Geldkurier nicht vorgeworfen werden, wenn ihm die Phishing-Problematik nicht bekannt war.