RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2006
Rechtsprechung
V. Oberlandesgerichte
VerbrKrG § 6 Abs. 1, § 4; HWiG § 1 Abs. 1Kein Widerrufsrecht nach HWiG bei Abschluss des zu finanzierenden (Immobilien) Anlagegeschäfts durch den Verbraucher erst nach ausführlichen Risikohinweisen
VerbrKrG§ 6
VerbrKrG§ 4
HWiG§ 1
OLG Brandenburg, Beschl. v. 09.10.2006 – 3 W 38/06 (rechtskräftig), WM 2006, 2168 = ZfIR 2006, 815 (LS)OLG BrandenburgBeschl.9.10.20063 W 38/06rechtskräftigWM 2006, 2168ZfIR 2006, 815 (LS)
Leitsätze:
1. Nach § 6 Abs. 1 VerbrKrG ist ein Kreditvertrag nur dann nichtig, wenn die in § 4 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1b VerbrKrG vorgeschriebene Gesamtbetragsangabe völlig fehlt, nicht jedoch, wenn sie falsch ist (vgl. BGH, Urt. v. 25. 4. 2006 – XI ZR 106/05, ZIP 2006, 1084 = ZfIR 2006, 509 (m. Bespr. Derleder, S. 498) = NJW 2006, 1955, dazu EWiR 2006, 477 (Häublein)).
2. Ein nach § 6 Abs. 1 VerbrKrG formnichtiger Darlehensvertrag wird nach Abs. 2 dieser Bestimmung durch die Valutierung geheilt, auch bei einem verbundenen Geschäft i. S. d. § 9 VerbrKrG (vgl. BGH, Urt. v. 25. 4. 2006 – XI ZR 106/05, ZIP 2006, 1084 = ZfIR 2006, 509 (m. Bespr. Derleder, S. 498) = NJW 2006, 1955, dazu EWiR 2006, 477 (Häublein)).
3. Schließen Verbraucher nach ausführlichen Risikohinweisen ein zu finanzierendes Anlagegeschäft, so kann dies gegen die Kausalität einer Haustürsituation (§ 1 Abs. 1 HWiG) für den Abschluss des Finanzierungsgeschäftes sprechen (vgl. BGH, Urt. v. 9. 5. 2006 – XI ZR 119/05, ZIP 2006, 1238 = ZfIR 2006, 799 (m. Kurzanm. Mediger, S. 802) = WM 2006, 1243).