RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2004
Rechtsprechung
III. Bundesgerichtshof
AuslInvestmG § 2 Nr. 1, 2, 4 Buchst. f, § 3 Abs. 2 Nr. 2, §§ 7, 8; BGB § 823 Abs. 2, § 826; EGBGB Art. 27, 37Haftung eines inländischen Vertriebsbeauftragten für leichtfertige Mitwirkung an unzulässigem Vertrieb ausländischer Investmentanteile
AuslInvestmG§ 2
AuslInvestmG§ 4
AuslInvestmG§ 3
AuslInvestmG§ 7
AuslInvestmG§ 8
BGB§ 823
BGB§ 826
EGBGBArt. 27
EGBGBArt. 37
BGH, Urt. v. 13.09.2004 – II ZR 276/02 (OLG Celle), ZIP 2004, 2095 = BB 2004, 2432 = DB 2004, 2418 = WM 2004, 2150BGHUrt.13.9.2004II ZR 276/02ZIP 2004, 2095BB 2004, 2432DB 2004, 2418WM 2004, 2150OLG Celle
Amtliche Leitsätze:
1. Der inländische Vertriebsbeauftragte einer ausländischen Investmentgesellschaft, der von ihr zur Entgegennahme etwaiger Widerrufserklärungen der Anleger bestellt worden ist, hat als „Repräsentant“ der Gesellschaft i. S. v. § 6 AuslInvestmG auch dann zu gelten, wenn sie ihn in ihrem Prospektmaterial – entgegen § 3 Abs. 2 Nr. 2 AuslInvestmG – nicht ausdrücklich als solchen benannt und eine Vertriebsanzeige gegenüber der Aufsichtsbehörde gemäß § 7 AuslInvestmG unterlassen hat.
2. Ein Vertrag über eine stille Beteiligung an einer Auslandsgesellschaft ist einer Rechtswahl gemäß Art. 27 EGBGB zugänglich und unterliegt nicht der Bereichsausnahme gemäß § 37 Abs. 1 Nr. 2 EGBGB.
3. Zur Haftung einer Anlagegesellschaft aus cic wegen irreführender Vertragsgestaltung.
4. Die Vorschriften des § 2 Abs. 1 Nr. 2, 4 Buchst. f und des § 8 Abs. 1 AuslInvestmG sind Schutzgesetze i. S. v. § 823 Abs. 2 BGB zugunsten der Kapitalanleger.
5. Die an dem formell und materiell unzulässigen Vertrieb ausländischer Investmentanteile leichtfertig mitwirkenden inländischen Funktionsträger einer Auslandsgesellschaft können den Anlegern gegenüber aus § 826 BGB schadensersatzpflichtig sein.