RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2003
Rechtsprechung
V. Oberlandesgerichte
BGB §§ 138, 765Falsche Werteinschätzungen in Selbstauskunft eines Bürgen
BGB§ 138
BGB§ 765
OLG Köln, Beschl. v. 11.07.2002 – 13 U 56/02 ((unanfechtbar)), WM 2003, 2039OLG KölnBeschl.11.7.200213 U 56/02(unanfechtbar)WM 2003, 2039
Leitsätze:
1. Liegt nach den Angaben des bürgenden Ehegatten zu seinen Einkommens- und Vermögensverhältnissen in einer der Bank erteilten Selbstauskunft keine wirtschaftliche Überforderung vor, kann die Sittenwidrigkeit der Bürgschaftsübernahme nicht damit begründet werden, dass sich der Wert des Grundvermögens des Bürgen nachträglich als niedriger herausgestellt hat oder die Wertentwicklung einen nicht vorhersehbaren Verlauf genommen hat.
2. Es begründet grundsätzlich keine Sittenwidrigkeit der Bürgschaft des nahen Angehörigen, dass die Bank die Bürgschaft erst nach Auszahlung des Kredits an den Hauptschuldner gefordert hat.