RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2001
Rechtsprechung
III. Oberlandesgerichte
GG Art. 21 Abs. 2, 5; BGB §§ 242, 627; AGB-Bk Nr. 19; ZPO §§ 256, 257, 258, 259Unwirksamkeit der Kündigung von NPD-Girokonto
GGArt. 21
BGB§ 242
BGB§ 627
AGB-BkNr. 19
ZPO§ 256
ZPO§ 257
ZPO§ 258
ZPO§ 259
OLG Dresden, Urt. v. 15.11.2001 – 7 U 1956/01, ZIP 2001, 2169OLG DresdenUrt.15.11.20017 U 1956/01ZIP 2001, 2169
Leitsätze:
1. Die ordentliche Kündigung eines Girovertrages durch eine Sparkasse allein wegen einer politischen Betätigung des Kunden stellt eine unzulässige Rechtsausübung (§ 242 BGB) dar und führt zur Unwirksamkeit der Kündigung.
2. Dies gilt auch, wenn der Kunde eine politische Partei ist. Art. 21 GG kommt jedenfalls dann, wenn politische Parteien auf Gewährleistungen der Daseinsvorsorge angewiesen sind, um ihre Aufgaben effektiv wahrnehmen zu können, eine Ausstrahlungswirkung auf die zivilrechtliche Generalklausel des § 242 BGB zu.
3. Die verfassungsfeindliche Zielrichtung einer politischen Partei rechtfertigt aufgrund des Parteienprivilegs (Art. 21 Abs. 2 GG) keine andere Beurteilung.