RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2001
Rechtsprechung
III. Oberlandesgerichte
BGB §§ 166, 172, 173, 242; HWiG § 1; VerbrKrG § 7 Abs. 2Gutglaubensschutz gegenüber der Widerruflichkeit einer Vollmacht nach dem HWiG
BGB§ 166
BGB§ 172
BGB§ 173
BGB§ 242
HWiG§ 1
VerbrKrG§ 7
OLG Karlsruhe, Urt. v. 08.03.2001 – 9 U 75/99 (rechtskräftig), WM 2001, 2002OLG KarlsruheUrt.8.3.20019 U 75/99rechtskräftigWM 2001, 2002
Leitsätze:
1. Es kann offen bleiben, ob eine Vollmachtserteilung als solche nach § 1 Nr. 1 HWiG widerrufen werden kann, wenn zugunsten des Vertragspartners § 172 BGB eingreift, d. h. wenn bei der Beurkundung des Darlehensangebots die Vollmacht vorlag und in der Urkunde auf sie Bezug genommen wurde.
2. Im Rahmen der §§ 172, 173 BGB besteht auch dann keine allgemeine Überprüfungs- und Nachforschungspflicht, wenn § 1 Abs. 2 Nr. 3 HWiG mit der Haustürwiderrufsrichtlinie (85/577/EWG) vom 20. 1. 1985, die einen Ausschluss des Widerrufsrechts bei notariell beurkundeter Erklärung nicht vorsieht, nicht vereinbar ist.
3. In Anlehnung an § 7 Abs. 2 Satz 2 VerbrKrG a. F. verwirkt der Darlehensnehmer ein Widerrufsrecht nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 HWiG, wenn er den Darlehensvertrag acht Jahre lang erfüllt und die damit finanzierte Beteiligung an einem Immobilienfonds beibehalten hat.