RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
1999
Rechtsprechung
II. Oberlandesgerichte
BVerfGG § 79; ZPO § 767; BGB §§ 765, 138Zulässigkeit der Zwangsvollstreckung trotz nach Rechtskraft des Titels über einen Bürgschaftsanspruch ergangener Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts mit anders lautender Auslegung zur Sittenwidrigkeit der Bürgschaft
BVerfGG§ 79
ZPO§ 767
BGB§ 765
BGB§ 138
OLG Köln, Urt. v. 24.08.1999 – 15 U 52/99, ZIP 1999, 1707OLG KölnUrt.24.8.199915 U 52/99ZIP 1999, 1707
Leitsatz:
Die Unzulässigkeit der Zwangsvollstreckung gegen den aus einem rechtskräftigen Titel in Anspruch genommenen bürgenden Ehegatten kann nicht mit der Begründung geltend gemacht werden, der Titel beruhe auf einer nicht mit der nach Rechtskraft ergangenen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu vereinbarenden Auslegung des § 138 BGB. § 79 Abs. 2 BVerfGG ist insoweit nicht analog anwendbar, da Sinn und Zweck der Norm – die Verhinderung der Perpetuierung nachteiliger Folgen von fehlerhaften Akten der öffentlichen Gewalt – nicht die nachträgliche Korrektur eines ergangenen Urteils aufgrund später im Rahmen einer Einzelfallentscheidung des Bundesverfassungsgerichts getroffenen Wertung ermöglichen soll.