RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2010
Rechtsprechung
II. Bundesgerichtshof
RL 85/577/EWG Art. 1 Abs. 1 Satz 1, Art. 5 Abs. 2, Art. 7; HWiG § 3Rückabwicklung eines Gesellschaftsbeitritts nach HWiG-Widerruf gemäß der Lehre von der fehlerhaften Gesellschaft („Friz II“)
RL 85/577/EWGArt. 1
RL 85/577/EWGArt. 5
RL 85/577/EWGArt. 7
HWiG§ 3
BGH, Urt. v. 12.07.2010 – II ZR 292/06 (EuGH ZIP 2010, 772), ZIP 2010, 1540 = EWiR 2010, 561 (F. Podewils) = DB 2010, 1756 = DStR 2010, 1680 = MDR 2010, 1126 = NZG 2010, 990 = WM 2010, 1492BGHUrt.12.7.2010II ZR 292/06ZIP 2010, 1540EWiR 2010, 561 (F. Podewils)DB 2010, 1756DStR 2010, 1680MDR 2010, 1126NZG 2010, 990WM 2010, 1492EuGHZIP 2010, 772
Amtliche Leitsätze:
1. Die Lehre von der fehlerhaften Gesellschaft, die entsprechend den allgemeinen Grundsätzen des Zivilrechts einen vernünftigen Ausgleich und eine gerechte Risikoverteilung zwischen den einzelnen Beteiligten sichern soll, ist mit der RL 85/577/EWG vereinbar und deswegen auch in Fällen anwendbar, in denen jemand zu Anlagezwecken einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts in einer sog. „Haustürsituation“ beitritt.
2. Das kann zur Folge haben, dass der Widerrufende nicht nur seine Einlage nicht oder nicht vollständig zurück erhält, sondern aufgrund der auf den Tag seines Ausscheidens zu erstellenden Auseinandersetzungsbilanz zur Verlustdeckung nach § 739 BGB verpflichtet ist.