RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2009
Rechtsprechung
IV. Landgerichte
WpHG §§ 21 f., 28 Satz 1; AktG §§ 131, 136, 142, 244, 245, 246Heilung eines wegen Stimmrechtsverlusts aufgrund Verstoßes gegen WpHG-Meldepflicht fehlerhaften Hauptversammlungsbeschlusses durch Bestätigungsbeschluss („Strabag“)
WpHG§ 21
WpHG§ 22
WpHG§ 28
AktG§ 131
AktG§ 136
AktG§ 142
AktG§ 244
AktG§ 245
AktG§ 246
LG Köln, Urt. v. 22.04.2009 – 91 O 59/07 (nicht rechtskräftig), ZIP 2009, 1818 = AG 2009, 593LG KölnUrt.22.4.200991 O 59/07nicht rechtskräftigZIP 2009, 1818AG 2009, 593
Leitsätze:
1. Eine aktienrechtliche Anfechtungsklage ist nicht bereits dann rechtsmissbräuchlich, wenn die Kläger in vielen Hauptversammlungsverfahren als sog. Berufskläger auf-treten, und dies durch einen in der Literatur aufgearbeiteten empirischen Befund (Baums/Keinath/Gajek, ZIP 2007, 1629) gestützt wird. Für die Annahme eines Rechtsmissbrauchs bedarf es vielmehr dezidierter Darlegungen der beweisbelasteten AG, welche konkreten Anhaltspunkte einen Missbrauch nahelegen.
2. Bei einem Verstoß gegen eine Meldepflicht nach dem WpHG, der zum Stimmrechtsverlust nach § 28 Satz 1 WpHG führt, handelt es sich um einen Verfahrensfehler; der unter einem solchen Verstoß zustande gekommene Hauptversammlungsbeschluss kann deshalb durch einen Bestätigungsbeschluss gem. § 244 AktG geheilt werden.