RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2007
Rechtsprechung
V. Oberlandesgerichte
SGB I §§ 54, 55; BGB § 395Kein Pfändungsschutz aus §§ 54, 55 SGB I bei bestimmungsgemäßer Gutschrift der Sozialleistungen auf fremdem Konto
SGB I§ 54
SGB I§ 55
BGB§ 395
OLG Saarbrücken, Urt. v. 10.10.2006 – 4 UH 540/05–212 (rechtskräftig), ZVI 2007, 413OLG SaarbrückenUrt.10.10.20064 UH 540/05–212rechtskräftigZVI 2007, 413
Leitsätze:
1. Der sozialrechtliche Pfändungsschutz nach § 55 SGB I bei Zahlungen von Sozialleistungen auf ein Konto setzt voraus, dass der Sozialleistungsgläubiger selbst Inhaber des Kontos ist. Benennt er einen Dritten als Zahlstelle, dann hat er das Risiko, den Pfändungsschutz zu verlieren, selbst geschaffen und kann sich auf den sozialrechtlichen Pfändungsschutz nicht mehr berufen.
2. Die Schutzfrist von sieben Tagen nach Überweisung von Sozialleistungen auf ein Konto gemäß § 55 SGB I beginnt mit der Gutschrift – unabhängig davon, wann der Begünstigte davon Kenntnis erlangt oder die tatsächliche Möglichkeit zur Verfügung über das Guthaben hat.