RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2006
Rechtsprechung
II. Bundesgerichtshof
BGB § 707Über Einlage hinausgehende Beitragspflicht in Publikums-GbR nur bei eindeutiger Erkennbarkeit der Aufspaltung und objektiv bestimmbarer Beitragshöhe
BGB§ 707
BGH, Urt. v. 23.01.2006 – II ZR 126/04 (OLG München), ZIP 2006, 754 = BB 2006, 795 = BKR 2006, 382 = DB 2006, 835 = NJW-RR 2006, 829 = WM 2006, 774 = EWiR 2006, 301 (C. Schäfer)BGHUrt.23.1.2006II ZR 126/04ZIP 2006, 754BB 2006, 795BKR 2006, 382DB 2006, 835NJW-RR 2006, 829WM 2006, 774EWiR 2006, 301 (C. Schäfer)OLG München
Amtliche Leitsätze:
1. Im Gesellschaftsvertrag einer Publikumsgesellschaft können über die betragsmäßig festgelegte Einlageschuld hinausgehende Beitragspflichten vereinbart werden, wenn eine derartige Aufspaltung der Beitragspflicht aus dem Gesellschaftsvertrag eindeutig hervorgeht und die Höhe der nachzuschießenden Beiträge im Gesellschaftsvertrag zumindest in objektiv bestimmbarer Weise ausgestaltet ist.
2. Nachträgliche Beitragspflichten können auch in einer Publikumsgesellschaft nur dann durch Mehrheitsbeschluss begründet werden, wenn die gesellschaftsvertragliche Bestimmung eindeutig ist und Ausmaß und Umfang einer möglichen zusätzlichen Belastung erkennen lässt. Dies erfordert die Festlegung einer Obergrenze oder sonstiger Kriterien, die das Erhöhungsrisiko eingrenzen (Senatsurt. v. 4. 7. 2005 – II ZR 354/03, ZIP 2005, 1455, 1456).
3. Eine gesellschaftsvertragliche Bestimmung, die den einzelnen Gesellschafter zu Nachschusszahlungen verpflichtet, „soweit die laufenden Einnahmen die laufenden Ausgaben nicht decken“, genügt diesen Anforderungen nicht und kann deshalb nicht Grundlage einer Nachschussverpflichtung sein.