RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2005
Rechtsprechung
II. Bundesgerichtshof
HGB § 230; HWiG § 3 a. F.; AktG § 294 Abs. 2Anwendbarkeit der Grundsätze über die fehlerhafte Gesellschaft auf stille Gesellschaft auch bei Haustürwiderruf („Securenta AG/Göttinger Gruppe II“)
HGB§ 230
HWiG a. F.§ 3
AktG§ 294
BGH, Urt. v. 29.11.2004 – II ZR 6/03 (OLG Hamm), ZIP 2005, 254 = BB 2005, 348 = DB 2005, 332 = NJW-RR 2005, 627 = WM 2005, 278 = EWiR 2005, 707 (Lürken)BGHUrt.29.11.2004II ZR 6/03ZIP 2005, 254BB 2005, 348DB 2005, 332NJW-RR 2005, 627WM 2005, 278EWiR 2005, 707 (Lürken)OLG Hamm
Amtliche Leitsätze:
1. Auf einen nichtigen oder anfechtbaren Vertrag über die Gründung einer stillen Gesellschaft sind die Grundsätze über die fehlerhafte Gesellschaft anwendbar. Das gilt auch bei einem Widerruf nach dem Haustürwiderrufsgesetz.
2. Ein mit einer Aktiengesellschaft als Unternehmensträger geschlossener Vertrag über eine stille Gesellschaft ist bereits dann vollzogen im Sinne der Grundsätze über die fehlerhafte Gesellschaft, wenn der stille Gesellschafter seine Einlageschuld erfüllt hat. Die Eintragung des Vertrages in das Handelsregister nach §§ 292 ff AktG ist dafür nicht erforderlich.
3. Die Grundsätze über die fehlerhafte Gesellschaft stehen einem Anspruch des stillen Gesellschafters auf Rückgewähr der Einlage dann nicht entgegen, wenn der Vertragspartner des stillen Gesellschafters – der Inhaber des Handelsgeschäfts ZBB 2005, 373i. S. d. § 230 HGB – verpflichtet ist, den stillen Gesellschafter im Wege des Schadensersatzes so zu stellen, als hätte er den Gesellschaftsvertrag nicht geschlossen.