RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2004
Rechtsprechung
VI. Landgerichte
KWG § 4, § 64e Abs. 2Zur Feststellung des Nichtbestehens der fiktiven Erlaubnis gemäß § 64e Abs. 2 Satz 2 KWG
KWG§ 4
KWG§ 64e
VG Köln, Urt. v. 20.01.2004 – 14 K 6390/01, WM 2004, 1718VG KölnUrt.20.1.200414 K 6390/01WM 2004, 1718
Leitsätze:
1. Weder § 4 Satz 1 KWG noch § 64e Abs. 2 Satz 5 Halbs. 2 KWG verleihen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die gesetzliche Befugnis zur Feststellung des Nichtbestehens der fiktiven Erlaubnis gemäß § 64e Abs. 2 Satz 2 KWG.
2. Liegen die in § 64e Abs. 2 Satz 1 KWG bezeichneten Rechtmäßigkeitsvoraussetzungen für die durch form- und fristgerechte Anzeige entstandene fiktive Erlaubnis gemäß § 64e Abs. 2 Satz 2 KWG nicht vor, kann die BaFin die Erlaubnis gemäß § 64e Abs. 2 Satz 5 Halbs. 2 KWG i. V. m. § 35 Abs. 2 Halbs. 1 KWG i. V. m. § 48 Abs. 1, 3 VwVfG nach entsprechender Ausübung des ihr nach diesen Vorschriften eingeräumten Rücknahmeermessens – auch mit Wirkung für die Vergangenheit – aufheben.
3. Ist das der BaFin grundsätzlich eingeräumte Rücknahmeermessen auf die Aufhebung der Erlaubnis mit Wirkung ex tunc reduziert, kann die rechtswidrige Feststellung des Nichtbestehens der Erlaubnis gemäß § 64e Abs. 2 Satz 2 KWG in eine Rücknahme der Erlaubnis umgedeutet werden.