RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2004
Rechtsprechung
III. Bundesgerichtshof
BGB §§ 826, 830 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2Deliktische Haftung eines Brokers wegen Teilnahme an Provisionsschinderei des Anlageberaters
BGB§ 826
BGB§ 830
BGH, Urt. v. 13.07.2004 – VI ZR 136/03 (OLG Frankfurt/M.), ZIP 2004, 1699 = BB 2004, 2038 = WM 2004, 1768 = EWiR 2004, 963 (Tilp)BGHUrt.13.7.2004VI ZR 136/03ZIP 2004, 1699BB 2004, 2038WM 2004, 1768EWiR 2004, 963 (Tilp)OLG Frankfurt/M.
Amtlicher Leitsatz:
Nutzt ein Anlageberater und -vermittler das Kapital eines Anlegers, um Provisionen zu „schinden“ (churning), so kommt eine deliktische Haftung des Brokers für die Verluste des Anlegers wegen Beteiligung an dem sittenwidrigen Verhalten des Anlageberaters und -vermittlers in Betracht. Der Tatrichter kann den Mittäter- oder Gehilfenvorsatz des Brokers aufgrund geeigneter Indizien wie etwa einer zwischen ihm und dem Anlageberater und -vermittler bestehenden Rückvergütungsvereinbarung (kick-back) unter Berücksichtigung der gesamten Umstände des Falles feststellen.