RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2004
Rechtsprechung
III. Bundesgerichtshof
HWiG a. F. §§ 1, 3; BGB § 123 Abs. 2; VerbrKrG a. F. § 9Zurechnung der Haustürsituation gegenüber der einen Immobilienfondsbeitritt finanzierenden Bank bei Überlassung der Kreditvertragsformulare an den in Haustürsituation werbenden Fondsvermittler
HWiG a. F.§ 1
HWiG a. F.§ 3
BGB§ 123
VerbrKrG a. F.§ 9
BGH, Urt. v. 14.06.2004 – II ZR 385/02 (OLG München), BKR 2004, 367 = WM 2004, 1527 = EWiR 2004, 857 (Frisch)BGHUrt.14.6.2004II ZR 385/02BKR 2004, 367WM 2004, 1527EWiR 2004, 857 (Frisch)OLG München
Amtliche Leitsätze:
1. Auf einen kreditfinanzierten Beitritt zu einem geschlossenen Immobilienfonds sind die Vorschriften des Haustürwiderrufsgesetzes auch dann anwendbar, wenn das Widerrufsrecht nach dem Verbraucherkreditgesetz ausgeschlossen oder erloschen ist.
2. Die Haustürsituation ist der den Beitritt finanzierenden Bank jedenfalls dann zurechenbar, wenn sie dem von dem Fonds eingeschalteten Vermittler die Anbahnung auch des Kreditvertrags überlässt und wenn aufgrund des Inhalts der Kreditunterlagen Anhaltspunkte dafür bestehen, dass der Anleger in einer Haustürsituation geworben worden ist.
3. Nach einem Widerruf gemäß § 1 HWiG ist der Anleger nicht verpflichtet, der Bank nicht die Darlehensvaluta zurückzuzahlen. Umgekehrt schuldet ihm die Bank Rückzahlung der geleisteten Zins- und Tilgungsraten abzüglich der vereinnahmten Erträgnisse.