RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2003
Rechtsprechung
IV. Landgerichte
BörsG a. F. § 88; WpHG § 20a Abs. 1 Nr. 1, § 38 Abs. 1 Nr. 4, § 39 Abs. 1 Nr. 1; AktG § 400 Abs. 1 Nr. 1Strafbarkeit einer bewusst falschen Ad-hoc-Meldung als unrichtige Angabe über Vermögensstand und für Wertpapierbewertung erhebliche Umstände („EM.TV AG“)
BörsG a. F.§ 88
WpHG§ 20a
WpHG§ 38
WpHG§ 39
AktG§ 400
LG München I, Urt. v. 08.04.2003 – 4 KLs 305 Js 52373/00, ZIP 2003, 1450 = BKR 2003, 681 = NJW 2003, 2328LG München IUrt.8.4.20034 KLs 305 Js 52373/00ZIP 2003, 1450BKR 2003, 681NJW 2003, 2328
Leitsätze:
1. „Zur Einwirkung“ auf den Börsen- bzw. Marktpreis im Tatbestand der Kurs- und Marktmanipulation nach § 88 BörsG a. F. erfordert keine Absicht; direkter Vorsatz zweiten Grades genügt.
2. Eine Strafbarkeit nach § 88 BörsG wegen Kurs- und Marktmanipulation entfällt nicht nach dessen Aufhebung, wird viel-ZBB 2003, 378mehr in der Ordnungswidrigkeitenvorschrift des § 39 Abs. 1 Nr. 1 i. V. m. § 20a Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG fortgeführt, die demgegenüber das mildere Gesetz ist.
3. § 38 Abs. 1 Nr. 4 WpHG erfordert die positive Feststellung einer tatsächlichen Kursbeeinflussung, da andernfalls § 39 WpHG obsolet wäre.