RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2003
Rechtsprechung
I. Bundesgerichtshof
BGB §§ 242, 134; RBerG Art. 1 § 1; HWiG § 1Kein Berufen des Darlehensnehmers auf Nichtigkeit eines Darlehensvertrages wegen unwirksamer umfassender Bevollmächtigung zu Immobilienerwerb bei eigenhändiger Unterzeichnung eines Zwischenfinanzierungsvertrages
BGB§ 242
BGB§ 134
RBerGArt. 1 § 1
HWiG§ 1
BGH, Urt. v. 29.04.2003 – XI ZR 201/02 (OLG Frankfurt/M.), ZIP 2003, 1692 = BKR 2003, 626BGHUrt.29.4.2003XI ZR 201/02ZIP 2003, 1692BKR 2003, 626OLG Frankfurt/M.
Leitsätze:
1. Den vor dem Jahre 2000 ergangenen Entscheidungen des Bundesgerichtshofes lässt sich nichts entnehmen, was für den Verstoß eines umfassenden Treuhandvertrages und der mit ihm verbundenen Vollmacht des Geschäftsbesorgers (Treuhänders) gegen Art. 1 § 1 RBerG i. V. m. § 134 BGB spricht. Ein durch den Bevollmächtigten abgeschlossener unwirksamer Zwischenfinanzierungsvertrag wird daher mangels Wirksam-ZBB 2003, 371keitszweifeln nicht dadurch genehmigt, dass der Darlehensnehmer ihn später persönlich unterzeichnet.
2. Allerdings kann sich der Darlehensnehmer dann wegen des Grundsatzes von Treu und Glauben nicht auf die Unwirksamkeit des noch späteren endgültigen Darlehensvertrages wegen fehlender Vollmacht der Geschäftsbesorgerin berufen.