RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2002
Rechtsprechung
III. Bundesgerichtshof
AGBG § 9 Abs. 1, § 6 Abs. 2; BGB §§ 133, 157 a. F.Verpflichtung eines Bauunternehmers zur Sicherung von Erfüllungsansprüchen durch unbefristete, selbstschuldnerische Bürgschaft nach ergänzender Vertragsauslegung bei unwirksamer Verpflichtung zur Stellung einer Bürgschaft auf erstes Anfordern
AGBG§ 9
AGBG§ 6
BGB§ 133
BGB a. F.§ 157
BGH, Urt. v. 04.07.2002 – VII ZR 502/99 (OLG Frankfurt/M.), ZIP 2002, 1690 = WM 2002, 1876 = ZfIR 2002, 717 = EWiR 2002, 785 (Schwenker)BGHUrt.4.7.2002VII ZR 502/99ZIP 2002, 1690WM 2002, 1876ZfIR 2002, 717EWiR 2002, 785 (Schwenker)OLG Frankfurt/M.
Amtliche Leitsätze:
1. Die Verpflichtung eines Bauunternehmers in Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Bestellers, zur Sicherung von Vertragserfüllungsansprüchen eine Bürgschaft auf erstes Anfordern zu stellen, ist unwirksam (Bestätigung von BGH, Urt. v. 18. 4. 2002 – VII ZR 192/01, ZIP 2002, 1198 = ZfIR 2002, 538, dazu EWiR 2002, 737 (Nielsen)).
2. Der dadurch lückenhafte Vertrag ist ergänzend dahin auszulegen, dass der Bauunternehmer eine unbefristete, selbstschuldnerische Bürgschaft schuldet.
3. Eine solche ergänzende Vertragsauslegung kommt für Verträge, die nach Bekanntwerden dieser Entscheidung in den beteiligten Verkehrskreisen abgeschlossen werden, nicht mehr in Betracht.