RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln
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2199-1715
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2022
RechtsprechungOberlandesgerichteBGB §§ 355, 356d Satz 1, § 356d Satz 2 Alt. 1, § 356d Satz 2 Alt. 2, §§ 491, 495, 514 Abs. 2Zur Widerrufshöchstfrist bei einem nach dem 21. 3. 2016 abgeschlossenen zinslosen Verbraucherdarlehensvertrag
BGB§ 355
BGB§ 356d
BGB§ 356d
BGB§ 356d
BGB§ 491
BGB§ 495
BGB§ 514
OLG Braunschweig, Urt. v. 10.12.2021 – 4 U 307/21 (OLG Braunschweig), WM 2022, 766 = ZIP 2022, 943OLG BraunschweigUrt.10.12.20214 U 307/21WM 2022, 766ZIP 2022, 943OLG Braunschweig
Leitsätze des Gerichts:
1. Bei unentgeltlichen, nach dem 21. März 2016 geschlossenen Verbraucherdarlehensverträgen wird das Widerrufsrecht nach § 514 Abs. 2 BGB durch die reguläre Widerrufsfrist und die Widerrufshöchstfrist gem. § 356d Satz 2 BGB begrenzt.
2. Wird der Verbraucher vor oder mit Vertragsschluss über sein Widerrufsrecht belehrt, bemisst sich der Beginn der Widerrufshöchstfrist auch bei fehlerhafter Belehrung nach § 356d Satz 2 1. Alt. BGB.
3. § 356d Satz 2 2. Alt. BGB kann nicht dahingehend verstanden werden, dass bei einer unterlassenen oder einer erteilten, aber fehlerhaften Widerrufsbelehrung die Widerrufshöchstfrist stets erst 12 Monate und 14 Tage nach einer nachgeholten und ordnungsgemäßen Belehrung beginnt. Wird die Belehrung ordnungsgemäß nachgeholt, wird das Widerrufsrecht bereits durch die reguläre Widerrufsfrist begrenzt