RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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2199-1715
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2017
RechtsprechungBundesgerichtshof
BGB § 199 Abs. 1 Nr. 2, § 675 Abs. 1Keine grobe Fahrlässigkeit des Anlegers allein wegen Unterzeichnung des nur kurz zur Unterschrift vorgelegten Zeichnungsscheins ohne vorherige Lektüre
BGB§ 199
BGB§ 675
BGH, Urt. v. 23.03.2017 – III ZR 93/16 (OLG Frankfurt/M.), ZIP 2017, 1280 = BB 2017, 969 = DB 2017, 962 = ECLI:DE:BGH:2017:230317UIIIZR93.16.0 = MDR 2017, 642 = WM 2017, 799BGHUrt.23.3.2017III ZR 93/16ZIP 2017, 1280BB 2017, 969DB 2017, 962ECLI:DE:BGH:2017:230317UIIIZR93.16.0MDR 2017, 642WM 2017, 799OLG Frankfurt/M.
Amtlicher Leitsatz:
Allein der Umstand, dass ein Anleger, dem nach Abschluss der Beratung zum (formalen) Vollzug der bereits getroffenen Anlageentscheidung kurz der Zeichnungsschein zur Unterschrift vorgelegt wird, den Text des Scheins vor der Unterzeichnung nicht durchliest und deshalb nicht den Widerspruch zwischen der erfolgten Beratung und im Schein enthaltenen Angaben zur Anlage bemerkt, rechtfertigt für sich nicht den Vorwurf grob fahrlässiger Unkenntnis i. S. d. § 199 Abs. 1 Nr. 2 BGB.