RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2013
Rechtsprechung
IV. Oberlandesgerichte
WpÜG §§ 29, 30, 31, 35; WpÜG-AngVO §§ 4, 5Keine Stimmrechtszurechnung nur schuldrechtlicher Aktienerwerbsoptionen bei übernahmerechtlichem Squeeze out („Effectenspiegel/Deutsche Bank“)
WpÜG§ 29
WpÜG§ 30
WpÜG§ 31
WpÜG§ 35
WpÜG-AngVO§ 4
WpÜG-AngVO§ 5
OLG Köln, Urt. v. 31.10.2012 – I-13 U 166/11 (nicht rechtskräftig; LG Köln ZIP 2012, 229), ZIP 2013, 1325 = AG 2013, 391 = EWiR 2013, 497 (Goslar)OLG KölnUrt.31.10.2012I-13 U 166/11nicht rechtskräftigZIP 2013, 1325AG 2013, 391EWiR 2013, 497 (Goslar)LG KölnZIP 2012, 229
Leitsätze der Redaktion:
1. Schuldrechtliche Vereinbarungen, die einen Lieferanspruch beinhalten oder (z. B. im Fall des Erwerbs von Optionen) erst das Recht zum Abschluss eines Kaufvertrags einräumen, lösen keine Stimmrechtszurechnung nach § 30 Abs. 1 Nr. 5 WpÜG aus, weil in diesem Fall die Ausübung der Stimmrechte nicht unabhängig von Unwägbarkeiten ist, die der Bieter nicht beeinflussen kann. Erforderlich ist vielmehr, dass der Bieter die Möglichkeit hat, den dinglichen Erwerb einseitig jederzeit nach freiem Belieben, d. h. auch jederzeit unbedingt zu vollziehen.
2. Unter dem Begriff der „Vereinbarung“ i. S. v. § 4 Satz 2 WpÜG-AngVO ist nur der Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zu verstehen, nicht aber der sich anschließende Zeitraum des Bestehens dieser schuldrechtlichen Verpflichtung bis zu ihrem Vollzug durch Erfüllung oder anderweitige Beendigung.