RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2012
Rechtsprechung
III. Bundesgerichtshof
BGB §§ 307, 675o; UKlaG §§ 1, 3Unwirksamkeit einer Klausel über Benachrichtigungsentgelte im Einzugsermächtigungsverfahren
BGB§ 307
BGB§ 675o
UKlaG§ 1
UKlaG§ 3
BGH, Urt. v. 22.05.2012 – XI ZR 290/11 (OLG Dresden ZIP 2011, 2092), ZIP 2012, 1387 = WM 2012, 1383 = EWiR 2012, 447 (Omlor)BGHUrt.22.5.2012XI ZR 290/11ZIP 2012, 1387WM 2012, 1383EWiR 2012, 447 (Omlor)OLG DresdenZIP 2011, 2092
Amtliche Leitsätze:
1. Die Bestimmung in den AGB einer Sparkasse, wonach für die Benachrichtigung ihrer Kunden über die Nichteinlösung einer Einzugsermächtigungslastschrift ein Entgelt anfällt, ist auch auf der Grundlage des am 31. 10. 2009 in Kraft getretenen Zahlungsdiensterechts (§§ 675c ff. BGB) im Verkehr mit Verbrauchern weiterhin nach § 307 Abs. 1, Abs. 2 Nr. 1 BGB unwirksam (im Anschluss an die Senatsurt. v. 28. 2. 1989 – XI ZR 80/88, ZIP 1989, 563 = WM 1989, 625, 626, dazu EWiR 1989, 565 (Koller) und v. 13. 2. 2001 – XI ZR 197/00, BGHZ 146, 377, 380 ff. = ZIP 2001, 504, dazu EWiR 2001, 453 (Reiff))
Das gilt jedenfalls solange, bis die Kreditwirtschaft das Einzugsermächtigungsverfahren durch Änderung ihrer AGB auf das SEPA-Lastschriftmandat umgestellt haben wird (vgl. dazu Senatsurt. v. 20. 7. 2010 – XI ZR 236/07, BGHZ 186, 269 = ZIP 2010, 1556, (m. Bespr. Jacoby, S. 1725 u. Wagner, ZIP 2011, 846), dazu EWiR 2010, 539 (Lenhardt/Priebe), Rz. 37 ff.).
2. Nach § 675f Abs. 4 Satz 2 BGB steht einem Kreditinstitut grundsätzlich kein Anspruch auf ein gesondertes Entgelt für die ZBB 2012, 301Erfüllung von Nebenpflichten zu. Demgegenüber handelt es sich bei § 675o Abs. 1 Satz 4 BGB um eine Ausnahmevorschrift, die als solche für die Bestimmung des gesetzlichen Leitbildes nicht maßgebend sein kann.