RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2010
Rechtsprechung
IV. Oberlandesgerichte
HGB § 249, 250, 331, 332Zur Strafbarkeit wegen der Bildung passiver Rechnungsabgrenzungsposten
HGB§ 249
HGB§ 250
HGB§ 331
HGB§ 332
KG, Beschl. v. 11.02.2010 – 2 AR 67/03, 1 Ws 212/08 (rechtskräftig; LG Berlin), ZIP 2010, 1447KGBeschl.11.2.20102 AR 67/031 Ws 212/08rechtskräftigZIP 2010, 1447LG Berlin
Leitsatz:
Erhält eine Kapitalgesellschaft zu Beginn einer mehrjährigen Vertragslaufzeit einmalig Mietgarantiegebühren als Gegenleistung für ein den gesamten Vertragszeitraum abdeckendes Mietgarantieversprechen, so können diese bereits im Jahr der Vereinnahmung in voller Höhe als Ertrag in der Handelsbilanz ausgewiesen werden, soweit gleichzeitig die Bildung von Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten gem. § 249 Abs. 1 HGB in ausreichender Höhe erfolgt. Das Unterlassen der Bildung passiver Rechnungsabgrenzungsposten i. S. d. § 250 Abs. 2 HGB erfüllt nicht den Straftatbestand der unrichtigen Darstellung der Verhältnisse einer Kapitalgesellschaft gem. § 331 Nr. 1 und Nr. 2 HGB.