RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2004
Rechtsprechung
IV. Oberlandesgerichte
BGB §§ 675, 670; HGB §§ 383, 384Keine Nachfragepflicht einer Direktbank bei Erteilung von zwei inhaltsgleichen Wertpapieraufträgen über Internet an einem Tag
BGB§ 675
BGB§ 670
HGB§ 383
HGB§ 384
OLG Nürnberg, Urt. v. 24.09.2003 – 12 U 2572/02 (rechtskräftig), EWiR 2004, 593 (Balzer)OLG NürnbergUrt.24.9.200312 U 2572/02rechtskräftigEWiR 2004, 593 (Balzer)
Leitsätze:
1. Eine Direktbank ist grundsätzlich verpflichtet, geeignete technische und organisatorische Vorkehrungen zu treffen, die sicherstellen, dass über Internet erteilte unplausible und offensichtlich irrtümliche Wertpapieraufträge als solche erkannt werden. Die zeitnahe Erteilung von inhaltsgleichen Kaufaufträgen deutet nicht ohne weiteres auf einen Irrtum des Kunden hin.
2. Eine Direktbank ist nicht verpflichtet, Wertpapierkaufaufträge mangels ausreichenden Guthabens auf dem Geldkonto des Kunden zurückzuweisen.