RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2002
Rechtsprechung
II. Bundesgerichtshof
InsO §§ 129 ff; BGB § 138 Abs. 1; ZPO § 293Vorrang der Bestimmungen der Insolvenzanfechtung gegenüber § 138 Abs. 1 BGB bei Gläubigerbenachteiligungsabsicht
InsO§ 129
BGB§ 138
ZPO§ 293
BGH, Urt. v. 23.04.2002 – XI ZR 136/01 (OLG Celle), ZIP 2002, 1155 = BB 2002, 1227 = WM 2002, 1186BGHUrt.23.4.2002XI ZR 136/01ZIP 2002, 1155BB 2002, 1227WM 2002, 1186OLG Celle
Amtliche Leitsätze:
1. Der Tatrichter hat das für seine Entscheidung maßgebliche ausländische Recht von Amts wegen zu ermitteln. Diese Ermittlungspflicht umfasst auch die ausländische Rechtspraxis, wie sie in der Rechtsprechung der Gerichte des betreffenden Landes zum Ausdruck kommt.
2. Bei Rechtsgeschäften, die in der Absicht der Gläubigerbenachteiligung vorgenommen werden, gehen die besonderen Bestimmungen der Insolvenz- bzw. Gläubigeranfechtung den allgemeinen Regeln des § 138 Abs. 1 BGB vor. Etwas anderes gilt nur dann, wenn das Rechtsgeschäft besondere, über die Gläubigerbenachteiligung hinausgehende Umstände aufweist.