RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln
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2199-1715
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2024
RechtsprechungBundesgerichtshof
BGB § 839; VwGO §§ 121, 124a Abs. 5 Satz 4Amtshaftung bei Amtspflichtverletzung des Organs einer Börse
BGB§ 839
VwGO§ 121
VwGO§ 124a
BGH, Urt. v. 22.02.2024 – III ZR 13/23 (OLG Frankfurt/M.), DB 2024, 932 = WM 2024, 637BGHUrt.22.2.2024III ZR 13/23DB 2024, 932WM 2024, 637OLG Frankfurt/M.
Amtliche Leitsätze:
1. Für Amtspflichtverletzungen des Organs einer Börse haftet das Land, das den Rechtsträger der Börse durch die Erteilung der Erlaubnis gem. § 5 Abs. 1 Satz 1 BörsG zu der Errichtung und dem Betrieb der Börse berechtigt und verpflichtet hat.
2.a) Zivilgerichte sind im Amtshaftungsprozess an rechtskräftige Entscheidungen von Verwaltungsgerichten im Rahmen ihrer Rechtskraftwirkung (§ 121 VwGO) gebunden (Fortführung von Senatsurt. v. 12. 6. 2008 – III ZR 38/07, NVwZ-RR 2008, 674, Rz. 15; Senatsurt. v. 7. 2. 2008 – III ZR 76/07, BGHZ 175, 221, Rz. 10; Senatsurt. v. 9. 12. 2004 – III ZR 263/04, BGHZ 161, 305, 309 und Senatsurt. v. 14. 12. 2000 – III ZR 151/99, BGHZ 146, 153, 156).
2.b) Lehnt das Oberverwaltungsgericht einen auf ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des die Klage als unbegründet abweisenden Urteils des Verwaltungsgerichts gestützten Berufungszulassungsantrag (§ 124 Abs. 2 Nr. 1 VwGO) ab, weil es – nach strikter rechtlicher Prüfung – zum Ergebnis kommt, die Klage sei bereits unzulässig, erwächst das vorinstanzliche Urteil nur nach Maßgabe der Gründe des Nichtzulassungsbeschlusses in Rechtskraft, das heißt mit der Begründung, dass die Klage unzulässig war (Anschluss an OVG Sachsen BeckRS 2022, 42208, Rz. 44; OVG Nordrhein-Westfalen NVwZ-RR 2020, 186, Rz. 38; VGH Bayern, Beschl. v. 11. 5. 2006 – 8 ZB 06.485, juris Rz. 5).