RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2007
Rechtsprechung
IV. Oberlandesgerichte
AGB-Bk Nr. 7 Abs. 3; BGB § 826Sechswöchiges Widerspruchsrecht des Insolvenzverwalters gegen noch nicht genehmigte Lastschriften im Einziehungsermächtigungsverfahren
AGB-BkNr. 7
BGB§ 826
OLG München, Urt. v. 29.03.2007 – 19 U 4837/06, ZIP 2007, 807 = WM 2007, 883OLG MünchenUrt.29.3.200719 U 4837/06ZIP 2007, 807WM 2007, 883
Leitsätze:
1. Aufgrund von Nr. 7 Abs. 3 AGB-Bk n. F. sind an die Annahme einer konkludenten Genehmigung von Lastschriften im Einzie-ZBB 2007, 213hungsermächtigungsverfahren eher höhere Anforderungen zu stellen als früher.
2. Nr. 7 Abs. 3 AGB-Bk erlaubt dem Bankkunden, einer von ihm noch nicht genehmigten Lastschrift im Einziehungsermächtigungsverfahren auch alle Einwendungen entgegenzusetzen, die bis zur Genehmigung der Lastschrift noch entstehen. Dies entspricht der gewandelten Funktion des Einziehungsermächtigungsverfahrens und benachteiligt die Banken nicht unbillig.
3. Schon deshalb kann auch ein Insolvenzverwalter noch nicht genehmigten Lastschriften im Einziehungsermächtigungsverfahren widersprechen, wenn vor der Genehmigung der Lastschriften ein Insolvenzverfahren mit Verfügungsbeschränkungen eröffnet worden ist, ohne dass dies eine Verletzung des Kontovertrags oder gar eine vorsätzliche sittenwidrige Schädigung darstellen würde (wie BGH, Urt. v. 4. 11. 2004 – IX ZR 22/03, ZIP 2004, 2442 = ZVI 2005, 33 = NJW 2005, 675, dazu EWiR 2005, 121 (Gundlach/Frenzel); gegen u. a. Nobbe/Ellenberger, WM 2006, 1885).