ZBB 2007, 203

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln 0936-2800 Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft ZBB 2007 Rechtsprechung II. Bundesgerichtshof GmbHG § 64 Abs. 1; InsO § 19 Abs. 2; BGB § 823 Abs. 2Haftung des GmbH-Geschäftsführers bei Inanspruchnahme einer Kreditlinie in der Insolvenzverschleppungsphase GmbHG§ 64 InsO§ 19 BGB§ 823 ZBB 2007, 204 BGH, Urt. v. 05.02.2007 – II ZR 234/05 (OLG Koblenz), ZIP 2007, 676 = BB 2007, 791 = DB 2007, 790 = WM 2007, 690 = EWiR 2007, 305 (Haas/Reiche)BGHUrt.5.2.2007II ZR 234/05ZIP 2007, 676BB 2007, 791DB 2007, 790WM 2007, 690EWiR 2007, 305 (Haas/Reiche)OLG Koblenz

Amtliche Leitsätze:

1. Eine Bank, bei der eine GmbH einen Kontokorrentkredit unterhält, ist Neugläubigerin im Sinne des Senatsurteils vom 6. Juni 1994 (BGHZ 126, 181 = ZIP 1994, 1103, dazu EWiR 1994, 791 (Wilhelm)), soweit sich das von der GmbH in Anspruch genommene Kreditvolumen im Stadium der Insolvenzverschleppung erhöht. Für den Differenzschaden haftet der schuldhaft pflichtwidrig handelnde Geschäftsführer bis zur Höhe des negativen Interesses der Bank.
2. Die Schadensersatzpflicht des Geschäftsführers einer GmbH gegenüber Neugläubigern (§ 823 Abs. 2 BGB, § 64 Abs. 1 GmbHG) ist nicht um die auf diese entfallende Insolvenzquote zu kürzen (Abweichung von BGHZ 126, 181, 201 = ZIP 1994, 1103, dazu EWiR 1994, 791 (Wilhelm)); vielmehr ist dem Geschäftsführer entsprechend § 255 BGB i. V. m. §§ 273 f BGB ein Anspruch auf Abtretung der Insolvenzforderung des Neugläubigers gegen die Gesellschaft zuzubilligen (vgl. auch BGHZ 146, 264, 278 f = ZIP 2001, 235, 239, dazu EWiR 2001, 329 (Priester), zu § 64 Abs. 2 GmbHG).
3. Für einen Schadensersatzanspruch wegen Insolvenzverschleppung (§ 823 Abs. 2 BGB, § 64 Abs. 1 GmbHG) kommt es auf das Vorliegen ihrer Voraussetzungen im Zeitraum der Gläubigerschädigung und nicht auf lange zurückliegende Gegebenheiten an.
4. Mit der Neufassung des Überschuldungstatbestandes in § 19 Abs. 2 InsO ist für das neue Recht der zur Konkursordnung ergangenen Rechtsprechung des Senats zum sog. „zweistufigen Überschuldungsbegriff“ (BGHZ 119, 201, 214 = ZIP 1992, 1382, 1386, dazu EWiR 1992, 1093 (Hunecke) – Dornier) die Grundlage entzogen.

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