RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2006
Rechtsprechung
III. Bundesgerichtshof
BGB § 707Nachschusspflicht in Publikums-GbR durch Mehrheitsbeschluss nur bei gesellschaftsvertraglicher Obergrenze oder sonstiger Risikobegrenzung
BGB§ 707
BGH, Urt. v. 23.01.2006 – II ZR 306/04 (LG Berlin), ZIP 2006, 562 = WM 2006, 577BGHUrt.23.1.2006II ZR 306/04ZIP 2006, 562WM 2006, 577LG Berlin
Amtliche Leitsätze:
1. Nachträgliche Beitragspflichten können auch in einer Publikumsgesellschaft nur dann durch Mehrheitsbeschluss begründet werden, wenn die gesellschaftsvertragliche Bestimmung eindeutig ist und Ausmaß und Umfang einer möglichen zusätzlichen Belastung erkennen lässt. Dies erfordert die Festlegung einer Obergrenze oder sonstiger Kriterien, die das Erhöhungsrisiko eingrenzen (Senatsurt. v. 4. 7. 2005 – II ZR 354/03, ZIP 2005, 1455, 1456).
2. Eine gesellschaftsvertragliche Bestimmung, die den einzelnen Gesellschafter zu Nachschusszahlungen verpflichtet, „soweit bei der laufenden Bewirtschaftung des Grundstücks Unterdeckungen auftreten“, genügt diesen Anforderungen nicht und kann deshalb nicht Grundlage einer Nachschussverpflichtung sein.