RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2004
Rechtsprechung
II. Bundesgerichtshof
InsO §§ 95, 96, 131; BGB § 1281; AGB-Bk Nr. 14Inkongruenz eines Pfandrechts an Kontoguthaben, soweit die Bank nach einer Kontosperre Verfügungen des Schuldners zulässt
InsO§ 95
InsO§ 96
InsO§ 131
BGB§ 1281
AGB-BkNr. 14
BGH, Urt. v. 12.02.2004 – IX ZR 98/03 (OLG Stuttgart), ZIP 2004, 620 = BB 2004, 732 = DB 2004, 1095 = WM 2004, 666BGHUrt.12.2.2004IX ZR 98/03ZIP 2004, 620BB 2004, 732DB 2004, 1095WM 2004, 666OLG Stuttgart
Amtliche Leitsätze:
1. Wenn ein entsprechendes Sicherungsbedürfnis besteht, kann eine Bank von ihrem Pfandrecht an den Forderungen eines Kunden aus einem Kontoguthaben auch schon vor Pfandreife Gebrauch machen, indem sie zur Sicherung einer späteren Verwertung keine Verfügungen des Kunden mehr zulässt („Kontosperre“).
2. Lässt die Bank es zu, dass der Kunde über sein Kontoguthaben verfügt, gibt sie insoweit ihr Pfandrecht frei. Erhöht sich anschließend im letzten Monat vor Stellung des Antrags auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch Gutschriften der Kontostand, ist das in entsprechender Höhe neu entstehende Pfandrecht nach § 131 Abs. 1 Nr. 1 InsO anfechtbar (im Anschluss an BGHZ 150, 122, 125 f = ZIP 2002, 812, 813 = ZVI 2002, 106, dazu EWiR 2002, 685 (Ringstmeier/Rigol)).