RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln
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2199-1715
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2024
RechtsprechungOberlandesgerichteBGB § 280 Abs. 1 Satz 2, § 305c Abs. 1, § 307 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Nr. 1, § 311a Abs. 2 Satz 2Factoring: Klausel über Garantiezusage des Kunden für den rechtlichen Bestand angekaufter Forderungen
BGB§ 280
BGB§ 305c
BGB§ 307
BGB§ 311a
OLG Frankfurt/M., Beschl. v. 21.06.2023 – 10 U 85/22 (LG Frankfurt/M.), ZIP 2023, 1941 = BKR 2023, 873OLG Frankfurt/M.Beschl.21.6.202310 U 85/22ZIP 2023, 1941BKR 2023, 873LG Frankfurt/M.
Orientierungssatz:
1. Der Forderungskäufer (sog. Factor) trägt im Rahmen eines sog. echten Factorings das von ihm (vertraglich) übernommene Risiko der Zahlungsunfähigkeit des Debitors (Delkredere-Risko).
2. Für die anfängliche oder nachträgliche Unmöglichkeit der Leistung hat grundsätzlich der Factoringkunde als Verkäufer einzustehen, wobei sein Verschulden vermutet wird. Dies gilt vor allem, wenn der Verkäufer eine Garantie für den Bestand der Forderung und die Einwendungsfreiheit („Veritätshaftung“ in Ziff. 6.2. der AGB) übernommen hat.
3. Diese Haftungsübernahme ist weder überraschend noch unangemessen und verstößt damit nicht gegen das AGB-Recht.