RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2010
Rechtsprechung
II. Bundesgerichtshof
GmbHG a. F. § 64 Abs. 2; GmbHG § 64 Satz 1Keine Haftung des Geschäftsführers für Zahlungen von debitorischem Konto an einzelne Gläubiger in der Krise der GmbH
GmbHG a. F.§ 64
GmbHG§ 64
ZBB 2010, 176BGH, Urt. v. 25.01.2010 – II ZR 258/08 (OLG Naumburg), ZIP 2010, 470 = DB 2010, 609 = WM 2010, 469BGHUrt.25.1.2010II ZR 258/08ZIP 2010, 470DB 2010, 609WM 2010, 469OLG Naumburg
Amtliche Leitsätze:
1. Sinn und Zweck des Zahlungsverbots des § 64 Abs. 2 GmbHG a. F. ist, die verteilungsfähige Vermögensmasse der insolvenzreifen Gesellschaft im Interesse der Gesamtheit ihrer Gläubiger zu erhalten und eine zu ihrem Nachteil gehende, bevorzugte Befriedigung einzelner Gläubiger zu verhindern (vgl. Senat BGHZ 143, 184, 186 = ZIP 2000, 184; BGHZ 146, 264, 275 = ZIP 2001, 235).
2. Zahlungen von einem debitorischen Konto an einzelne Gesellschaftsgläubiger berühren, wenn die Bank über keine diese deckenden Gesellschaftssicherheiten verfügt, weder die verteilungsfähige Vermögensmasse, noch gehen sie zum Nachteil der Gläubigergesamtheit. Es handelt sich danach vielmehr um eine Zahlung mit Kreditmitteln, welche einen bloßen, masseneutralen Gläubigertausch zur Folge hat (vgl. BGHZ 143, 184, 187 f. = ZIP 2000, 184; Senatsurt. v. 26. 3. 2007 – II ZR 310/05, ZIP 2007, 1006, Rz. 8).