RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2004
Rechtsprechung
V. Landgerichte
BGB a. F. §§ 437, 440, 325, 242, 276Schadensersatzpflichtige Sorgfaltspflichtverletzung des Vertragsunternehmens bei Akzeptanz von Kreditkarten im Mailorderverfahren trotz Missbrauchsverdacht
BGB a. F.§ 437
BGB a. F.§ 440
BGB a. F.§ 325
BGB a. F.§ 242
BGB a. F.§ 276
LG Frankfurt/M., Urt. v. 20.01.2004 – 2–26 O 329/01, ZIP 2004, 610LG Frankfurt/M.Urt.20.1.20042–26 O 329/01ZIP 2004, 610
Leitsätze:
1. Akzeptiert das Vertragsunternehmen im missbrauchsanfälligen Mailorderverfahren eine Kreditkarte als Zahlungsmittel, obliegt ihm die Einhaltung von Sorgfaltspflichten, wie sie von einem ordentlichen Kaufmann gemäß § 347 HGB zu erwarten sind.
2. Bei einer grob fahrlässigen Verletzung dieser Pflichten haftet das Vertragsunternehmen dem Kreditkartenunternehmen aus positiver Vertragsverletzung. Grobe Fahrlässigkeit liegt jedenfalls dann vor, wenn sich ein Missbrauchsverdacht aufdrängt, hier: kurz hintereinander mehrere Bestellungen hochpreisiger Waren durch unbekannte Kunden gleichen Familiennamens aus dem Ausland, verbunden mit der Aufforderung, den Rechnungsbetrag aufzusplitten und auf mehrere Kreditkarten zu verteilen.