RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2003
Rechtsprechung
VI. Landgerichte
BGB §§ 1243, 1219, 1220, 1234Einhaltung der einmonatigen Wartefrist vor Pfandverwertung auch bei Aktien mit hoher Volatilität
BGB§ 1243
BGB§ 1219
BGB§ 1220
BGB§ 1234
LG Nürnberg–Fürth, Urt. v. 12.11.2002 – 11 O 6105/01 (rechtskräftig), ZIP 2003, 474 = NJW-RR 2003, 184 = EWiR 2003, 321 (Saenger/Bergjan)LG Nürnberg–FürthUrt.12.11.200211 O 6105/01rechtskräftigZIP 2003, 474NJW-RR 2003, 184EWiR 2003, 321 (Saenger/Bergjan)
Leitsätze:
1. Werden bei Ausreichung eines Effektenkredites (Wertpapierkredites) zwischen Anleger und Bank keine besonderen Beleihungs- und insbesondere Pfandverwertungsregeln vereinbart, so hat die Bank bei einer Pfandverwertung die Wartefrist des § 1234 Abs. 2 Satz 1 BGB einzuhalten.
2. Die Wartefrist von einem Monat nach § 1234 Abs. 2 Satz 1 BGB kann auch bei Aktien mit hoher Volatilität nicht gemäß §§ 1219, 1220 BGB mit Hinweis auf drohenden „Verderb“ abgekürzt werden.
3. Erfolgt die Pfandverwertung unter Verstoß gegen die Monatsfrist (des § 1234 Abs. 2 Satz 1 BGB), so kann der Anleger die Einbuße, die er durch die verfrühte Verwertung erlitten hat, ersetzt verlangen.