RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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2199-1715
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2019
RechtsprechungBundesgerichtshofBGB § 199 Abs. 3 Nr. 1Zum Beginn der Verjährung des Schadensersatzanspruchs des einer Kapitalanlagegesellschaft beigetretenen Anlegers wegen Aufklärungspflichtverletzung
BGB§ 199
BGH, Urt. v. 08.11.2018 – III ZR 628/16 (OLG Hamburg), ZIP 2018, 2421 = ECLI:DE:BGH:2018:081118UIIIZR628.16.0BGHUrt.8.11.2018III ZR 628/16ZIP 2018, 2421ECLI:DE:BGH:2018:081118UIIIZR628.16.0OLG Hamburg
Amtliche Leitsätze:
1. Steht dem Anleger ein vertragliches Recht auf Widerruf seiner Beitrittserklärung zu einer Fondsgesellschaft zu, welches – abgesehen von der Einhaltung einer Widerrufsrist oder bestimmter Formerfordernisse – an keine weiteren Voraussetzungen gebunden ist, ist der Anleger durch das Zustandekommen des Beitrittsvertrags noch nicht i. S. d. § 199 Abs. 3 Nr. 1 BGB geschädigt (Fortführung u. a. der Senatsurt. v. 8. 7. 2010 – III ZR 249/09, BGHZ 186, 152 = ZIP 2010, 1548, Rz. 23 f.; Senatsurt. v. 22. 9. 2011 – III ZR 186/10, NJW-RR 2012, 111, Rz. 7, und Senatsurt. v. 23. 11. 2017 – III ZR 389/15, Rz. 34, sowie von BGH, Urt. v. 11. 7. 2012 – IV ZR 151/11, Rz. 65, und Urt. v. 18. 4. 2012 – IV ZR 193/10, VersR 2012, 1110, Rz. 21).
2. Ein den Verjährungsbeginn auslösender Schaden ist zu bejahen, wenn Umstände gegeben sind, aufgrund derer der Kapitalanleger von seiner Anlageentscheidung nicht (mehr) Abstand nehmen kann, ohne ggf. finanzielle Einbußen oder sonstige für ihn nachteilige Folgen hinnehmen zu müssen. Bei dem Beitritt zu einer Kapitalanlagegesellschaft ist dies insbesondere dann der Fall, wenn der Anleger bereits eine gesellschaftsrechtliche Stellung erlangt hat, aufgrund derer ein Austritt aus der Gesellschaft nur noch nach den Grundsätzen der fehlerhaften Gesellschaft möglich wäre.