RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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2199-1715
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2019
RechtsprechungBundesgerichtshofInvG a. F. § 41 Abs. 5 Halbs. 2, § 127 Abs. 1, 5; KAGB § 165 Abs. 3 Nr. 8; BGB §§ 280, 311 Abs. 2; KapMuG § 1Zum KapMuG-Verfahren betreffend die Haftung der Initiatorin eines offenen Immobilienfonds wegen eines fehlerhaften Verkaufsprospekts
InvG a.F.§ 41
InvG a.F.§ 127
KAGB§ 165
BGB§ 280
BGB§ 311
KapMuG§ 1
BGH, Beschl. v. 23.10.2018 – XI ZB 3/16 (OLG Frankfurt/M.), ZIP 2019, 25 = ECLI:DE:BGH:2018:231018BXIZB3.16.0 = WM 2019, 20 +BGHBeschl.23.10.2018XI ZB 3/16ZIP 2019, 25ECLI:DE:BGH:2018:231018BXIZB3.16.0WM 2019, 20OLG Frankfurt/M.
Amtliche Leitsätze:
1. Die Angabe in einem Verkaufsprospekt, die Kapitalanlagegesellschaft verwende „einen Teil“ der ihr aus dem Sondervermögen geleisteten Vergütungen für wiederkehrende Vergütungen an Vermittler von Anteilen als Vermittlungsfolgeprovision, genügt den gesetzlichen Anforderungen des § 41 Abs. 5 Halbs. 2 InvG a. F. (jetzt: § 165 Abs. 3 Nr. 8 KAGB).
2. Die spezialgesetzliche Prospekthaftung des § 127 Abs. 1 InvG a. F. schließt in ihrem Anwendungsbereich nicht nur die allgemeine bürgerlichrechtliche Prospekthaftung im engeren Sinne, sondern ZBB 2019, 68auch einen Schadensersatzanspruch gegen die Kapitalanlagegesellschaft wegen Aufklärungspflichtverletzung durch Verwenden eines fehlerhaften Verkaufsprospekts bei Anbahnung des Investmentvertrags gem. § 280 Abs. 1 i. V. m. § 311 Abs. 2 BGB aus.
3. Die Sonderverjährungsfrist des § 127 Abs. 5 InvG a. F. gilt für Schadensersatzansprüche aus § 127 Abs. 1 InvG a. F. auch dann, wenn die Prospektangabe vorsätzlich unrichtig oder unvollständig erfolgt ist.
4. Feststellungsziele zu Aufklärungsfehlern, die nicht unter Verwendung einer öffentlichen Kapitalmarktinformation begangen worden sein sollen, sind im Kapitalanleger-Musterverfahren nicht statthaft (§ 1 Abs. 1 KapMuG).