ZBB 2008, 61

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln 0936-2800 Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft ZBB 2008 Rechtsprechung V. Landgerichte HGB §§ 384, 394; BGB §§ 122, 242, 280Zum Anspruch auf Schadensersatz wegen Stornierung eines Kaufs von Optionsscheinen aufgrund eines sogenannten „Mistrades“ HGB§ 384 HGB§ 394 BGB§ 122 BGB§ 242 BGB§ 280 LG Nürnberg–Fürth, Urt. v. 25.01.2007 – 10 O 8762/05, WM 2007, 2374LG Nürnberg–FürthUrt.25.1.200710 O 8762/05WM 2007, 2374

Leitsätze:

1. Ein Kommissionär ist zum Abschluss eines Ausführungsgeschäfts – hier Kauf von Optionsscheinen – sowie zu dessen Abwicklung verpflichtet, nicht aber zur Durchsetzung von Ansprüchen aus dem Ausführungsgeschäft, wenn der Verkäufer dieses Geschäft wegen eines Mistrades storniert.
2. Ein einseitiger Kalkulationsirrtum berechtigt zwar nicht zur Anfechtung. Es stellt jedoch eine unzulässige Rechtsausübung gemäß § 242 BGB dar, wenn der Empfänger ein Vertragsangebot annimmt, obwohl er wusste oder sich treuwidrig der Kenntnisnahme entzog, dass das Angebot auf einem Kalkulationsirrtum beruhte.

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