RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2006
Rechtsprechung
V. Oberlandesgerichte
AktG §§ 327a ff, 319 Abs. 6 Satz 2, § 16Zur Missbräuchlichkeit einer Wertpapierleihe zwecks Erlangung der für einen Squeeze out erforderlichen Aktienmehrheit („Lindner Holding KGaA“)
AktG§ 327a
AktG§ 319
AktG§ 16
ZBB 2006, 51
OLG München, Beschl. v. 16.11.2005 – 23 W 2384/05 (rechtskräftig), ZIP 2005, 2259OLG MünchenBeschl.16.11.200523 W 2384/05rechtskräftigZIP 2005, 2259
Leitsätze:
1. Die Klage gegen die Wirksamkeit eines Squeeze-out-Beschlusses ist nur dann offensichtlich unbegründet i. S. v. § 319 Abs. 6 Satz 2 AktG, wenn eine vollständige rechtliche Würdigung des unstreitigen oder glaubhaft gemachten Sachverhaltes die Anfechtbarkeit oder Nichtigkeit des angegriffenen Beschlusses als nicht oder kaum vertretbar erscheinen lässt.
2. Die Vereinbarung einer Wertpapierleihe oder eines Wertpapierdarlehens zur Erlangung einer Aktienmehrheit von 95 % des Grundkapitals (§ 327a AktG) kann ein missbräuchliches Umgehungsgeschäft sein, wenn durch vereinbarte Vertragspflichten des Darlehens- bzw. Leihenehmers eine angebliche Vollrechtsübertragung gemäß § 16 AktG ausgehöhlt wird.