RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2006
Rechtsprechung
III. Bundesgerichtshof
GmbHG § 13 Abs. 2, § 64 Abs. 1, § 84 Abs. 1 Nr. 2; BGB § 823 Abs. 2, §§ 826, 830 Abs. 2; StGB § 27Haftung wegen Beihilfe zur Insolvenzverschleppung
GmbHG§ 13
GmbHG§ 64
GmbHG§ 84
BGB§ 823
BGB§ 826
BGB§ 830
StGB§ 27
BGH, Urt. v. 25.07.2005 – II ZR 390/03 (OLG München), ZIP 2005, 1734 = BB 2005, 2144 = DB 2005, 2182 = NJW 2005, 3137 = WM 2005, 1843 = WM 2005, 2158BGHUrt.25.7.2005II ZR 390/03ZIP 2005, 1734BB 2005, 2144DB 2005, 2182NJW 2005, 3137WM 2005, 1843WM 2005, 2158OLG München
Amtliche Leitsätze:
1. Eine über den Ersatz des sog. „Quotenschadens“ hinausgehende Insolvenzverschleppungshaftung des Geschäftsführers einer GmbH aus § 823 Abs. 2 BGB, § 64 Abs. 1 GmbHG erstreckt sich nur auf den Vertrauensschaden, der einem Neugläubiger dadurch entsteht, dass er der aktuell insolvenzreifen GmbH Kredit gewährt oder eine sonstige Vorleistung an sie erbringt (vgl. Senat, BGHZ 126, 181 = ZIP 1994, 1103).
2. Die Haftung des Teilnehmers an einer Insolvenzverschleppung aus § 823 Abs. 2, § 830 Abs. 2 BGB, § 64 Abs. 1, 84 Abs. 1 Nr. 2 GmbHG erstreckt sich nicht auf Neugläubigerschäden, welche ohne sein Wissen durch kriminelle Machenschaften des Geschäftsführers (hier: betrügerische Doppelabtretungen von Schuldscheindarlehen) im Stadium der Insolvenzverschleppung verursacht werden.
3. Zu den objektiven und subjektiven Voraussetzungen einer Beihilfe zur Insolvenzverschleppung.
4. Eine etwaige Haftung des Gesellschafters einer GmbH wegen existenzvernichtenden Eingriffs in das Gesellschaftsvermögen kann während eines laufenden Insolvenzverfahrens nur von dem Insolvenzverwalter, nicht aber von einzelnen ZBB 2006, 43Gläubigern der GmbH geltend gemacht werden. Das gilt auch für Altfälle vor Inkrafttreten des § 93 InsO (Ergänzung zu Senat, BGHZ 151, 181 = ZIP 2002, 1578).