RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2009
Rechtsprechung
V. Oberlandesgerichte
AktG § 327e Abs. 2, § 319 Abs. 6, § 247 Abs. 1; EGAktG § 20 Abs. 4; GG Art. 14, 20Mindestquorum im Freigabeverfahren verfassungsgemäß
AktG§ 327e
AktG§ 319
AktG§ 247
EGAktG§ 20
GGArt. 14
GGArt. 20
OLG Stuttgart, Beschl. v. 19.10.2009 – 20 AR (Freig.) 1/09 (rechtskräftig), ZIP 2009, 2337OLG StuttgartBeschl.19.10.200920 AR (Freig.) 1/09rechtskräftigZIP 2009, 2337
Leitsätze:
1. Die durch das ARUG neu geschaffene Vorschrift des § 319 Abs. 6 Satz 3 Nr. 2 AktG n. F. ist mit dem aus dem Rechtsstaatsprinzip (Art. 20 Abs. 3 GG) resultierenden Gebot der Normenklarheit und -bestimmtheit wie auch mit der Eigentumsgarantie (Art. 14 Abs. 1 GG) vereinbar.
2. Die rückwirkende Anwendung des Quorumserfordernisses des § 319 Abs. 6 Satz 3 Nr. 2 AktG n. F. auf nach dem 1. 9. 2009 anhängig gewordene Freigabeverfahren verstößt nicht gegen das auch im Schutzbereich des Art. 14 Abs. 1 GG zu berücksichtigende Vertrauensschutzprinzip.
3. Nach übereinstimmender Erledigungserklärung in der Hauptsache kann auch im Freigabeverfahren ohne mündliche Verhandlung durch Beschluss über die Kosten des Verfahrens entschieden werden (§ 327e Abs. 2, § 319 Abs. 6 Satz 2 AktG n. F. i. V. m. § 91a Abs. 1, § 128 Abs. 3 ZPO analog).
4. Für die Zeit vor der übereinstimmenden Erledigungserklärung orientiert sich der Streitwert des Freigabeverfahrens am Streitwert des Hauptsacheverfahrens; danach bestimmt er sich nach der Summe der bis dahin angefallenen gerichtlichen und außergerichtlichen Kosten der Antragsteller- sowie Antragsgegnerseite.