RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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2199-1715
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2015
Rechtsprechung
II. Bundesgerichtshof
BGB §§ 195, 199 Abs. 1 Nr. 2Je eigene Verjährung der Ansprüche eines Kapitalanlegers aus verschiedenen Aufklärungs- oder Beratungsfehlern
BGB§ 195
BGB§ 199
BGH, Urt. v. 02.07.2015 – III ZR 149/14 (KG), ZIP 2015, 1491 = WM 2015, 1413BGHUrt.2.7.2015III ZR 149/14ZIP 2015, 1491WM 2015, 1413KG
Amtliche Leitsätze:
1. Wird der Schadensersatzanspruch eines Anlegers auf verschiedene Aufklärungs- oder Beratungsfehler gestützt, beginnt die Verjährung nicht einheitlich, wenn bezüglich eines Fehlers bzw. Umstands Kenntnis oder grob fahrlässige Unkenntnis vorliegt. Vielmehr ist jede Pflichtverletzung verjährungsrechtlich selbstständig zu behandeln (Bestätigung von BGH, Urt. v. 24. 3. 2011 – III ZR 81/10, ZIP 2011, 1012 = WM 2011, 874, und v. 22. 9. 2011 – III ZR 186/10, NJW-RR 2012, 111).
2. Bei der eingeschränkten Fungibilität einer Kommanditbeteiligung an einem geschlossenen Immobilienfonds und der fehlenden Eignung der Beteiligung zur Altersvorsorge handelt es sich um voneinander abgrenzbare Gesichtspunkte, die Gegenstand eigenständiger Aufklärungs- und Beratungspflichten sein können, die verjährungsrechtlich selbstständig zu behandeln sind (Bestätigung von BGH ZIP 2011, 1012 = WM 2011, 874).